Feinsteinzeug Fliesen

Bodenbelag aus Feinsteinzeug

Feinsteinzeug Fliesen

Wenn es um die Wahl des Bodenbelags geht, wird jeder Experte oder Fachmann zu Feinsteinzeug raten.

Für einen Otto Normalverbraucher, der einfach nur Fliesen fürs Zuhause sucht, ist dieser Begriff meistens unklar, daher werden wir in diesem Artikel versuchen zu erklären, was Feinsteinzeug zur idealen Wahl für die Verlegung von Böden im Innen- und Außenbereich macht.

Was ist eigentlich Feinsteinzeug?

Bodenbelag aus Feinsteinzeug

Feinsteinzeug ist Keramik. Mit diesem Oberbegriff sind verschiedene Produkte gemeint, die sich aufgrund ihrer Eigenschaften und Verwendungszwecken unterscheiden, wie z.B. Terrakotta, Klinker, Einbrandfliesen, Zweibrandfliesen und eben Feinsteinzeug

Der erste Unterschied besteht in der, Zusammensetzung der keramischen Masse, die zwar Gemeinsamkeiten aufweist, sich aber hauptsächlich in den Prozentsätzen der verschiedenen Inhaltsstoffe unterscheidet.

Die verwendeten Rohstoffe sind Tone, Zuschlagsstoffe (die hauptsächlich aus Sand und recyceltem Material aus Produktionsabfällen bestehen) und Flussmittel (d. h. jene Materialien, die die Schmelztemperatur vom Ton von 2000 °C auf ca. 900 °C bis 1250 °C senken und hauptsächlich aus Feldspat bestehen)


Steinzeug, Einbrandfliesen und Zweibrandfliesen

Die keramische Nomenklatur berücksichtigt neben der unterschiedlichen Zusammensetzung der Mischungen auch die Brennzyklen des Materials.

Einbrandfliesen

Einbrandfliesen

Einbrandfliesen heißen so, da die keramische Mischung und die Oberflächenglasur gleichzeitig bei einer Temperatur von etwa 900 °C gebrannt werden. Rotscherbige Fliesen bestehen zu 80 % aus Tonen mit hohem Eisengehalt (die z.B aus Italien und Südeuropa stammen) ohne Zusatz von Flussmitteln, da diese bereits in den Komponenten der Mischung enthalten sind, und zu 20 % aus Zuschlagstoffen, und stellen die billigste Art von Fliesen auf dem Markt dar. Einbrand Weißscherbige Fliesen sind qualitativ hochwertiger und verwenden Kaolin (für Nordeuropa typisches und teures Material), ein reiner Ton mit sehr wenigen Eisenoxiden welches in der Lage ist, die keramische Masse weiß zu färben, mit dem man buntere Fliesen herstellen kann. In diesem Fall besteht die Zusammensetzung der Mischung zu 33% aus Kaolin, zu 10-15% aus Sand und anderen Zuschlagstoffen und dem Rest aus Feldspat.

Einbrandfliesen haben einen Wasseraufnahmegrad von 1 % bis 7 %. Dieser Parameter ist, wie wir sehen werden, der wichtigste Wert der gesamten technischen Eigenschaften der Keramik. Mit solch einen hohen Wasseraufnahmegrad ist dieser Produkt nur für die Verwendung im Innenbereich geeignet, da Frost dazu führen könnte, dass sich eingezogenes Wasser ausdehnt und es zum Bruch der Fliese kommen könnte.


Zweibrandfliesen

Zweibrandfliesen

Zweibrandfliesen werden mit einem doppelten Brennprozess gewonnen. Zuerst wird die keramische Masse bei einer Temperatur von etwa 1150/1170 °C gebrannt, dann wird nach dem Glasieren dieser Masse die Glasur bei etwa 1050 °C gebrannt.

Weißscherbige Zweibrandfliesen werden aus sehr reinen Tonen und anderen wertvollen Rohstoffen gewonnen, gemischt, zerstäubt und unter hohem Druck gepresst.

Diese Art von Keramik bietet eine sehr klare Oberfläche, auf der es möglich ist, Farbtöne aufzutragen und sehr komplexe chromatische und ästhetische Effekte zu schaffen. Auf diese Weise erhält man die feinsten Wandfliesen mit einem Wasseraufnahmegrad von mehr als 10 %, die ausschließlich für die Verlegung von Wänden im Innenbereich bestimmt sind. Die Zusammensetzung und das Brennprozess dieser Fliesen ermöglicht Produkte mit geringer Dicke zu schaffen, die ideal für die Verkleidung von Badezimmern und Küchen sind.


Feinsteinzeug

• Frostbeständiges Feinsteinzeug

Feinsteinzeug unterscheidet sich von Keramik durch den Wasseraufnahmegrad, der unter 0,5 % liegen muss. Dieser sehr niedrige Prozentsatz, der nahezu undurchlässig ist, wird durch feine Kaoline, Zuschlagstoffe und Feldspat erreicht, die zerstäubt, gepresst und einem Brennprozess bei extrem hohen Temperaturen (1250 °C) unterzogen werden. Auf diese Weise wird die Keramik aus einer kompakten und harten, farbigen, nicht porösen Mischung bestehen. Das italienische Wort fur Feinsteinzeug „grès“ bedeutet, dass die keramische Masse der Fliese extrem glasig, also kompakt ist. Diese Kompaktheit ergibt sich aus dem Sinterprozess, das vor dem Schmelzen beim Brennprozess der Keramik stattfindet und das aus dem Zusammenschweißen der Körner besteht, welches dank der Verwendung von kaolinitischen Tonen erfolgt und für die außergewöhnliche Beständigkeit und Undurchlässigkeit des Produkts verantwortlich ist.


Was sind die Unterschiede zwischen Keramik und Feinsteinzeug?

Bad mit Feinsteinzeug und Zweibrandfliesen

Feinsteinzeug unterscheidet sich von anderen Keramiken durch seine hohe Oberflächenhärte, hohe Belastbarkeit, hohe Verschleißfestigkeit.

Dies macht Steinzeugböden für den Verbraucher zur sichersten und langlebigsten Wahl. Die Verwendung von Feinsteinzeug als Wandfliese erfordet allerdings, aufgrund seiner Härte, mehr Geschick vom Fliesenleger beim Verlegen.

Da der Prozentsatz der Wasseraufnahme von Feinsteinzeug sehr gering ist, sind diese Art von Fliesen das am besten geeignete Keramikmaterial für die Verlegung im Außenbereich.

 

Hier die wichtigsten Vorteile des Feinsteinzeugs zusammengefasst:

• Schlagfestigkeit

• Verschleißfestigkeit

• Kratzfestigkeit

• Frostbeständigkeit

• Chemische Beständigkeit

• Fleckenbeständigkeit

29. April 2022